Wie alles begann …
Eingebettet in die Feld- und Ackerlandschaft des südoststeirischen Hügellandes liegt unser kleiner traditioneller Garten. 1987 zogen wir mit unseren damals drei Kindern ins neu gebaute Haus ein und schufen erstmals einen kleinen Steingarten, den wir mit Polsterpflanzen, Stauden aus dem Gebirge und Frühlingspflanzen begrünten. Hinter dem Haus entstand ein Gemüsegarten, in dem fleißig Gemüse gezogen wurde und wird. Die größere Wiesenfläche vor dem Haus fand Platz für die Spielgeräte unserer Kinder. Schaukel, Sandkasten und Volleyballplatz hielten Einzug in unser kleines Refugium. Rund um das Haus entstanden nach und nach zahlreiche Gartenzimmer, Rabatten und Gartennischen zum Entspannen und Verweilen.
Mit dem Heranwachsen der Kinder wuchs auch der Garten mit. Angeregt durch zahlreiche Zeitschriften, Fachbücher und Gartenbesuche im In- und Ausland entstanden neue Rabatten und immer mehr bepflanzte Bereiche. Die gepflanzten Obstbäume wurden in die Gartenlandschaft integriert, indem wir sie mit Baumscheiben begrenzten, welche wir mit Frauenmantel bepflanzten. Aus schweren Sandsteinen entstand Schicht für Schicht eine kleine Trockenmauer rund um den Steingarten. Inzwischen haben die Mäuerchen eine wohltuende Patina angesetzt und fügen sich harmonisch in das Gesamtbild des naturnahen Gartens ein.
Sitzplätze laden im romantischen Garten zum Rasten ein. In den heißen Sommermonaten lässt es sich gut im Schatten von Stauden und Sträuchern verweilen. Im biologischen Obst- und Gemüsegarten gedeiht eine Vielzahl an Früchten und Gemüsesorten für den eigenen Genuss. Dem Kreislaufprinzip getreu werden Kompost- und Mulchwirtschaft ganz groß geschrieben. Ein selbstgebautes Gewächshaus von 10 m2 Grundfläche vervollkommnet das Gartenglück.
Zur Freude der beiden Töchter ziehe ich hier nicht nur kleine Zierpflanzen, die im darauffolgenden Frühling in die Blumenbeete wandern, sondern auch Gemüsepflänzchen und Salate aller Art. Besonders die Tomaten und Gurken gedeihen im Sommer sehr gut im vor Wind und Regen geschützten Häuschen.
Neben dem Pavillon aus Holz, einem Herzstück unseres Gartens, wurden im Laufe der Jahre ein Asterngarten und zahlreiche neue Staudenbeete angelegt. An der Nord- Westseite des Hauses entstand ein Schattengarten, wo Hosta, Hortensien und weitere Schatten liebende Pflänzchen gedeihen. Folgt man diesem, in grün und weiß gehaltenen Gartenbereich, kommt der Besucher zu einem kleinen Teich. In und um diesen kleinen Tümpel tummeln sich Frösche, Molche, Ringelnatter, Libellen und anderes Kleingetier.
Gegenüber dem Teich befindet sich der Eisenpavillon, um den sich mittlerweile eine stattliche „Cecile Brünner“ und eine üppig blühende „Clematis Etoile Violette“ ranken.
Der Garten beherbergt inzwischen über 150 Rosenstöcke. Und… das Rosenfieber lässt noch immer nicht nach. Strauch- und Kletterrosen, wie auch baumhohe Ramblerrosen wechseln einander ab. Bevorzugt kultiviere ich alte Rosensorten, die dem Klima unserer Region trotzen, weniger anfällig für Krankheiten sind und im Rosenmonat Juni noch dazu einen betörenden Duft verströmen. Der Garten wird dann in ein buntes Blütenparadies verzaubert.
Der Sitzpavillon wurde inzwischen zu einer „Taubenvoliere“ umgestaltet – im hinteren Teil des Gartens entstand 2014 ein Gartenhäuschen zum Verweilen, wenn zufällig einmal dafür Zeit bleibt. Beim Abräumen eines Altbaues wurde ein alter Leiterwagen entdeckt. Der dient nun mit neuem Überbau als „Ramschladen“ für Dinge, die Neuem oder anderem weichen müssen. Gartenbesucher freuen sich, wenn sie darin ein „Mitbringsel“ finden.
Und wie es dann weiter ging …
Auf der Terrasse erschwert mir eine kleine Anzahl an Kübelpflanzen in heißen Sommermonaten das Gärtnerleben. Sie verlangen täglich ein Schlückchen Wasser und im Spätherbst wollen sie ins Winterquartier (Garage und Keller des Hauses) geschleppt werden. Dennoch möchte ich sie über den Sommer hindurch nicht missen, denn durch Oleander und Co. erhält die Terrasse ein wenig mediterranes Flair. Auch die gesammelten Begonien-Raritäten finden dort ihr Plätzchen.
Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Accessoires dazu und zieren nun den Garten. Obelisken und Rankgitter aus Eisen, selbstgefertigte Holzaccessoires, wie die vielen Sitzgelegenheiten, Vogelhäuschen oder die Holzpilze im Waldgarten, allesamt vom Hausherrn gezimmert, werten den Garten noch auf. Ein „Läutbrunnen“ mit Brunnenhäuschen aus Holz hat eine sehr praktische Funktion: Das Regenwasser der Dachrinne wird in einer unterirdischen Betonkammer gesammelt und als Blumen- Gießwasser verwendet.
Der Garten mit seinen 1700 m2 erfordert zwar viel Zeit und körperlichen Einsatz, schenkt mir selbst aber als Ausgleich eine tiefe Zufriedenheit. Und… meine Familie freut sich mit mir mit.
Im Sommer 2016 wurde das Grundstück (ungefähr 3000 Quadratmeter) dahinter dazugekauft. Dort sollte ein Arboretum entstehen. Die Bäume für den „Keltischen Baumkreis“ wurden zum Großteil im Herbst desselben Jahres gepflanzt.
In diesem neuen Bereich gab es endlich Platz für eine schon lange notwendige Gerätehütte und einen großen Kompostplatz.
Die Rosen in den Bäumen wurden in den letzten Jahren gekürzt, da die Bäume darunter litten.
Leider hat der 29. Juli 2020 mit Hochwasser und schwerem Sturm 4 Nadelbäume, den Amberbaum und die Tamariske bei der Einfahrt „entfernt“. Beim Teich wurden dafür drei Kiefern und eine Sumpfzypresse als Ersatz gesetzt. So verändert sich der Garten eben entweder durch persönlichen Eingriff oder „natürliche Auslese“.